Glaubt man den Naturschutzverbänden, dann ist es um das Wattenmeer schlecht bestellt. Dringend müssten Segler und Fischer aus diesen Gebieten verbannt werden.

Gebetsmühlenartig werden immer wieder Forderungen nach Ausweitung der Schutzgebiete und Verschärfung der Befahrensregelungen laut. Wirft man hingegen einen Blick auf die Tier- und Pflanzenwelt im Wattenmeer wird schnell deutlich, dass die bestehenden Regeln und Einschränkungen mehr als ausreichend sind. So ergab zum Beispiel die letzte Zählung der Seehunde einen neuen Höchststand seit Beginn der Zählungen im Jahr 1974.

Noch nie wurden so viele Seehundwelpen gezählt, wie in diesem Jahr. Die Steigerung betrug gegenüber dem Vorjahr satte 24 Prozent und die Gesamtzahl der Seehunde bewegt sich unverändert auf sehr hohem Niveau. So hoch, dass einige kritische Umweltschützer die Gefahr einer neuen Staupeepedemie am Horizont sehen.

Ganz ähnlich sieht es auch bei anderen Populationen aus. Generell kann man also sagen, die Regelungen zum Schutz des Wattenmeeres greifen. Natürlich gibt es Veränderungen, es gibt Zuwanderungen und Abwanderungen unterschiedlicher Arten. Aber dies war schon immer so und liegt an den globalen klimatischen Veränderungen und nicht an angeblich „lokalen Störungen der Ruhe“.

Bei einigen Naturschutzverbänden ist diese Erkenntnis inzwischen auch angekommen, bei allen leider noch nicht.