Nach dem Ende des 2. Weltkriegs landete jede Menge Munition im Wattenmeer. Das ist nicht neu, wird aber von Jahr zu Jahr gefährlicher.
Geräumt wird diese Munition nur, bei konkreten Bauvorhaben, wie z.B. dem Bau von Kabeltrassen für Windparks oder aktuell der Fahrrinnenanpassung der Außenjade. Sind keine konkreten Bauvorhaben geplant, geschieht jedoch nichts. Die Munition proaktiv zu räumen lehnen derzeit sämtliche Landesregierungen, wie auch die Bundesregierung ab.
Bekannt ist jedoch, dass die Munition weiterhin hochgefährlich ist. Der größte Teil ist nach wie vor detonationsfähig und der nicht mehr detonationsfähige Teil zersetzt sich in hochgiftige Substanzen, die ins Wasser abgegeben werden. Zudem verschlechtert sich von Jahr zu Jahr die Bergefähigkeit der Munition. Dies bedeutet, bei Baumaßnahmen gefundene Munition muss immer öfter vor Ort gesprengt werden. Dies ist nicht nur ein gefährliches Unterfangen, sondern es hinterlässt unweigerlich auch giftige Rückstände, die kaum geborgen werden können.
Nach offiziellen Schätzungen liegen noch 1,6 Mio. Tonnen Munition in deutschen Meeresgewässern, davon 1,3 Mio. Tonnen allein vor der niedersächsischen Küste. Hier findet sich ein ganzes Arsenal. Es reicht von Artilleriemunition, Spreng- und Brandbomben, Minen oder Torpedos.