Elisabethfehn-Kanal: Kein Geld für SchleusensanierungEin über 100 Jahre alter Wasserweg Ostfrieslands ist in Gefahr: der Elisabethfehn-Kanal. Ein dringend erforderlicher Neubau der Schleuse Osterhausen wurde ersatzlos gestrichen. Damit steht der Kanal vor dem aus.

Der Bund möchte die für den Schleusenneubau notwendigen Mittel von 2,5 Millionen Euro einsparen. Die 150 Jahre alte hölzerne Schleuse Osterhausen war im vergangenen Frühjahr zunächst notdürftig repariert worden, um über die Saison zu kommen. Sollte sie erneut ausfallen, käme die Sportschifffahrt auf dem Kanal zum Erliegen.

Der Elisabethfehn-Kanal war schon einmal von Schliessung bedroht. Vor ca. 40 Jahren fand eine der größten Demonstrationen Nordwestdeutschlands auf dem Elisabethfehnkanal statt: Tausende protestierten damals gegen die geplante Schließung des Kanals und seine Umwandlung in einen Entwässerungsgraben.

Lokalpolitiker machen sich inzwischen für den Erhalt des Kanals stark. Sie fordern, dass sich die Gemeinden Barßel und Saterland sowie die Landkreise Cloppenburg und Leer gemeinsam mit dem Land Niedersachsen und der Bundesregierung um den Neubau der Schleuse in Osterhausen kümmern. Ohne diese funktionierende Schleuse sei der Kanal wertlos. In den vergangenen Jahren sei viel öffentliches Geld für die Entsandung der schiffbaren Gewässer in der Region ausgegeben worden. Diese Investitionen dürften nicht vergebens gewesen sein.

Auf Facebook hat sich mittlerweile eine Intiative für den Erhalt des Kanals gebildet. Sie findet sich unter www.facebook.com/elisabethfehnkanal. Eine Kontaktaufnahme ist auch per Mail unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. möglich.

Hintergrund:

Der Elisabethfehnkanal ist Teil des ehemaligen Hunte-Ems-Kanals. Am 1. Oktober 1893 wurde der Kanal mit fast 45 km Länge von Oldenburg über Kampe, Elisabethfehn bis Osterhausen fertiggestellt. Seit Fertigstellung des Küstenkanals im Jahre 1935 heißt die alte Strecke, die von Kampe abzweigt, Elisabethfehnkanal.

Der Kanal ist heute noch weitgehend erhalten, wie er vor über 100 Jahren gebaut wurde. Er ist 15m breit und bis zu 1,50m tief. Er ist freigegeben für Fahrzeuge bis 20m Länge, 4,50m Breite und 0,90m Tiefgang.

Der Elisabethfehnkanal ist von Kampe/Küstenkanal bis zur Leda/Dreyschloot 15 km lang. Vier manuell bediente Schleusen sind im Kanalverlauf eingebaut. Sieben Klappbrücken überqueren den Kanal. Heute wird der Kanal hauptsächlich von Sportbooten genutzt.


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